Campingbus kaufen – 18 Tipps zur Wahl des richtigen Wohnmobils

Genau das Richtige am Wochenende: Campingbus kaufen – 18 Tipps

Den kompletten Text gibt es auch auf :
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1. Campingbus oder Wohnmobil ?
Als Campingbus bezeichnet man meist die Fahrzeuge, die auf der Basis einer “normalen” Karosserie aufgebaut sind. Im Unterschied zum Campingbus hat das Wohnmobil einen eigenen Aufbau. Es bietet mehr Raum auf Kosten einer schlechteren Alltagstauglichkeit.

2. Welche Kategorie Campingbus soll es sein?
Mini Camper, klassischer Campingbus oder geräumiger Maxi Camper.
Es gibt heute (Stand 2/2013) im wesentlichen drei Größenklassen von Campingbussen.

2.1. Minicamper wie VW Caddy oder Fiat Scudo (Doblo, Kangoo etc.)
Diese kleinen Campingbusse sind vollwertige Alltagsfahrzeuge mit 5 Sitzplätzen und meist viel Gepäckraum.  Über der hinteren Sitzbank wird häufig ein festes oder ausziehbares Bett eingebaut, das aus dem kleinen Kasten oder Kombi einen Campingbus macht. Der Minicamper ist meist bei jungen Paaren oder älteren Singles beliebt. Dieser kleine Campingbus ist günstig in der Anschaffung und im Unterhalt. Das Paar hat oft kein anderes Fahrzeug. Mit Heckzelt, selbststehendem Bus-Vorzelt, Kühlbox und Gaskartuschenkocher bietet der kleine Campingbus auch für einen längeren Aufenthalt alle Versorgungseinrichtungen. Meist wird außerhalb des Fahrzeuges gekocht, an einem Kocher im Heck des Fahrzeugs oder im Busvorzelt.
Hauptnachteil des Minicampers/kleinen Campingbusses ist es, dass bei schlechtem Wetter der Aufenthalt im Campingbus selbst  sehr beengt ist.

2.2. Der klassische Campingbus
Der VW T5, Mercedes Vito / Viano, Ford Transit, Renault Traffic, Opel Vivaro, Nissan Primastar, Toyota Minibus, Hyundai Bus und Andere
Diese Campingbusse stellen einen guten Kompromiss dar. Sie sind noch kompakt genug, um auch in der Stadt noch ein vollwertiges Alltagsfahrzeug für den Weg zur Arbeit zu sein. Daneben bieten Sie noch mehr Lebensraum im Campingbus selbst, so dass auch bei schlechtem Wetter der Aufenthalt im Freizeitmobil noch angenehm ist.
Diese Campingbusse wurden legendär in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit den VW Bussen der Flower Power Bewegung. Freiheit und Lebensgefühl der Surfer in Kalifornien stehen für den Ruf dieser Fahrzeuge. Damals waren diese Campingbusse noch umgerüstete Nutzfahrzeuge und stark untermotorisiert. Heute gibt es die VW T5 Busse und den Mercedes Viano mit ausreichend starker Motorisierung und allen Komfortmerkmalen der oberen PKW Mittelklasse. Sie sind damit Campingbus und edle Großraumlimousine in einem und bieten eine unglaubliche Vielseitigkeit in der Nutzung.
Die Vorstufe dieser Campingbusse ist der VW Multivan, der mit seiner Sitzbank und den 7 Sitzplätzen sich ebenfalls zum Lifestyle Fahrzeug für die große Familie entwickelt hat.
Wenn Sie noch nicht wissen, ob Ihnen diese Campingbus-Größe zusagt, dann mieten Sie doch einfach mal so einen Campingbus zur Probe. Die Adressen vieler Vermieter von Campingbussen finden Sie auf der Reimo Homepage oder im Internet. Der bekannteste Vertreter dieser Fahrzeugklasse ist der VW California. Typische  Vertreter dieser Fahrzeugklasse sind der Reimo TrioStyle oder der Reimo Sportcamper. Daneben gibt es noch viele andere Modelle, die auch häufig in der Fahrzeugklasse vom Charakter her zwischen Multivan und California liegen. Dies sind der Reimo Weekender Plus, der Reimo Cityvan, der Reimo FreeVan oder besonders preiswert für das schmale Budget der Reimo Bike und Surf.
Diese Campingbusse werden fast immer mit einem Aufstelldach ausgestattet, damit Sie während ihres Aufenthaltes eine bequeme Stehhöhe in ihrem Fahrzeug haben. Das Aufstelldach bietet fast immer auch ein Bett für zwei Kinder im Fahrzeugdach. Wenn Sie mit ihrem Campingbus unterwegs sind, klappen Sie Ihr Schlafdach zu. Bei den superflachen Aufstelldächern liegen Sie damit meist unter der Einfahrtshöhe der moderneren Parkhäuser. Diese ist an der Einfahrt markiert und beträgt häufig 2,05 m oder 2,10 m.
Alternativ können diese Campingbusse mit einem festen Hochdach ausgerüstet werden. Es handelt sich fast immer um eine Schale aus glasfaserverstärktem Kunststoff, die auch nachträglich montiert werden kann. Sie bietet die Möglichkeit, Ihren Campingbus mit zusätzlichem Stauraum und (bei genügender Höhe) zusätzlichen Schlafplätzen auszustatten. Wenn Sie mit Ihrem Campingbus auch im Winter oder bei Schlechtwetter unterwegs sein wollen, ist das eine gute Möglichkeit.

2.3. Der große Campingbus
Fiat Ducato, Peugeot Boxer, Citroen Jumper, Mercedes Sprinter, VW Crafter, Renault Master und Ähnliche
Diese Fahrzeugklasse bietet mehr Innenraum und meist Stehhöhe.
Hier sollten Sie darauf achten, dass das fertige Fahrzeug unter 3,5 to zulässigem Gesamtgewicht bleibt (Stand 2/2013), damit Sie mit Ihrem Campingbus nicht unter die Geschwindigkeitsbeschränkung für LKW auf der Autobahn fallen. Auch gilt dann nicht das Überholverbot für LKW für Ihr Campingmobil.
Der große Campingbus ist noch gut geeignet für die Alltagsnutzung, wenn Sie auf dem Land leben. In der Stadt ist es manchmal schwierig, einen Parkplatz zu finden, da die Parkhäuser nicht genügend Einfahrtshöhe bieten.
Der größte Vorteile dieser Fahrzeugklasse ist die Stehhöhe, der größere Wohnraum sowie die meist integrierte Nasszelle. Der große Campingbus ist auch für den längeren Urlaub bei schlechtem Wetter geeignet. Auch für längere Urlaube und weite Reisen bietet der große Campingbus den nötigen Stauraum und den  größeren Wohnraum. Typische Vertreter dieser Fahrzeugklasse sind der Adria Twin, der Mercedes Reimo Star und viele weitere auf Ducato- oder Mercedes Sprinter-Basis.

3. Anzahl der Sitzplätze
Wie viele Sitzplätze soll Ihr Campingbus haben?
Wollen Sie den Campingbus auch für Familie oder Fahrgemeinschaft im Alltag nutzen, oder ist es ein reines Urlaubsfahrzeug?
Welche Alltagsnutzung steht im Vordergrund?
Die meisten Campingbusse haben zwei bis fünf im Fahrzeugschein eingetragene Sitzplätze. Mehr Personen sollten Sie auch nicht mitnehmen.
Bei manchen Modellen können für die Personenbeförderung noch ein bis zwei zusätzliche Sitze eingesetzt werden (z.B. Reimo Weekender Plus, Reimo CityVan, Reimo TrioStyle, Reimo FreeVan).

4. Fahrzeuggröße im Alltag
Muss Ihr Campingbus in innerstädtische Parkhäuser passen?
Leben Sie eher im städtischen oder ländlichen Umfeld? Im ländlichen Umfeld können Sie eher einen größeren Campingbus auswählen. In der Stadt ist der Parkraum knapp. In der Innenstadt großer Städte sind große Campingbusse, wie Mercedes Sprinter oder der Fiat Ducato nicht so handlich. Im Urlaub bieten sie dafür mehr Wohnraum.

5. Wünschen Sie PKW-ähnliche Fahreigenschaften für jeden Tag?
Falls Sie Ihren Campingbus jeden Tag als Zweitfahrzeug nutzen, sind die PKW-ähnlichen Abmessungen eines VW Busses oder eines Mercedes Viano sehr angenehm. Die Sprinter oder Ducato Klasse ist dann eher unhandlich.

6. Wer in der Familie fährt im Alltag Ihren Campingbus?
Für die Harmonie in der Beziehung ist es förderlich, wenn alle tatsächlichen tatsächliche Nutzer vorher Probe gefahren und mit der Auswahl einverstanden sind.
7. Die eingebaute Sitzbank im Campingbus
Ist die im Wohnraum Ihres Campingbusses vorhandene Sitzbank sicher und komfortabel genug?
Stand der Technik ist heute (2/2013) eine Sitzbank mit integrierten Dreipunktgurten. In größeren Campingbussen wird meist ein Stahlgerüst für die Lastabtragung der Sicherheitsgurte, ein sogenannter „Gurtbock“ verwendet. In den kompakten Campingbussen ist meist eine spezielle Sitzbank mit solidem Metallgestell eingebaut. Die Sitzbank ist das teuerste und aufwändigste Bauteil Ihres Campingbusses und muss nach europäische Richtlinien geprüft sein. Dann ist Ihre Sitzbank nach von der Europäischen Gemeinschaft festgelegten Sicherheits-Richtlinien geprüft. Lassen Sie sich diese Prüfzeugnisse zeigen!

8. Wie variabel soll Ihr Campingbus in der Nutzung sein?

8.1 Starr montiert oder verschiebbar
Wünschen Sie in Ihrem Campingbus eher eine verschiebbare oder eine starr eingebaute Sitzbank?
Eine starr eingebaute Sitzbank ist meist preiswerter herzustellen, mit geringerem Aufwand einzubauen und etwas einfacher zu bedienen.
Dafür bietet die verschiebbare Sitzbank  mehr Wohnkomfort und Fahrkomfort im Alltag. Ursprünglich gab es in der VW Bus-Klasse nur starr eingebaute Sitzbänke. Die verschiebbaren Sitzbänke wurden dann etwa um das Jahr 1990 entwickelt, damit bei mehr als zwei Mitfahrern eine Unterhaltung während der Fahrt möglich wurde. Speziell bei Familien mit Kindern ist es wesentlich angenehmer, wenn die hintere Sitzbank des Campingbusses während der Fahrt weiter vorne direkt hinter Fahrer und Beifahrer positioniert werden kann. Die Eltern können sich dann während der Fahrt einfacher um die Kinder kümmern. Im Urlaubsmodus ist es in der Regel angenehmer, wenn die Sitzbank etwas weiter hinten steht, damit mehr Bewegungsfreiraum und mehr Wohnraum im Campingbus  zur Verfügung steht.

8.2 Zusätzliche Sitzplätze im Campingbus
Im Alltagsbetrieb kann die Sitzbank auch ganz nach hinten geschoben werden und bietet dann die Möglichkeit, vorne noch zwei zusätzliche Pilotensitze einzusetzen, um mehr Sitzplätze zu schaffen. Voraussetzung dafür ist, dass die Sitzbank in der hintersten Position auch für den Fahrbetrieb geprüft und zugelassen ist. Dies erfordert vom Hersteller einen großen Prüf- und Montageaufwand, da bei vielen Fahrzeugen im Serienzustand die Steifigkeit der Heckbodengruppe hierfür nicht ausreichend ist.

8.3 Mehr Stauraum im Campingbus
Verschiebbare Sitzbänke können meist auch ganz nach vorne bis direkt hinter Fahrer- und Beifahrersitz geschoben werden. Dann steht dahinter meist ein riesiger Stauraum in Ihrem Campingbus zur Verfügung. Aus Ihrem Campingbus kann so ein Transporter für den Einkauf im Möbelhaus werden. Oder Sportgeräte wie beispielsweise die Fahrräder können im Fahrzeug verstaut werden. Noch mehr Raumgewinn können Sie erreichen, wenn Sie eine verschiebbare Sitzbank komplett ausbauen können.

9.  Wie groß soll Ihr Bett im Campingbus sein?

9.1. Bett-Größe in kleinen Campingbussen
In den ganz kompakten Kastenwagen wie dem VW Caddy (oder Renault Kangoo, Citroen Berlingo, Fiat Doblo usw.) sind die Betten meist über den vorhandenen Sitzbänken positioniert. Damit die Größe des Bettes für zwei Personen komfortabel ist, sind meist keine seitlichen Einbauten mehr sinnvoll. Die Länge des Bettes wird auf einer Seite meist durch das Lenkrad begrenzt. Die Bettlänge des Minicampers beträgt hier meist etwa 185 bis 195 cm und reicht meist über die gesamte Fahrzeuginnenbreite.
Der wichtigste Tipp ist hier: Messen Sie mit einem Bandmaß in Ihrem Wunschfahrzeug die Bettbreite nach und liegen Sie kurz zur Probe. Auf den Fachmessen oder bei Ihrem Fachhändler ist dies fast immer möglich. Die Maße können unterschiedlich angegeben sein, dass es für Sie am besten ist, wenn Sie persönlich Probe liegen, damit Ihr Campingbus auch das Bett hat, mit dem Sie sich im Urlaub wohlfühlen.

9.2. Größe des Bettes im VW Campingbus
(Mercedes Vito / Viano, Ford Transit, Renault Traffic, Toyota Hiace, Hyundai H1 etc. sind ähnlich)

Die Betten sind in dieser Fahrzeugklasse aufgrund der Fahrzeugbreite immer längs angeordnet. Diese Campingbusse haben meist eine Möbelzeile auf der Fahrerseite. Die Bettbreite ist dann meist davon abhängig, wie breit diese Möbelzeile ist. Meist sind die Betten zwischen 120 bis 135 cm breit. 135 cm Bettbreite ist meist für zwei Personen durchaus akzeptabel. Um sich auf 120 cm Bettbreite zu zweit wohlzufühlen, sollte man nicht zu korpulent sein und sich gut vertragen. Die Bettlänge wird meist durch das vorstehende Küchenteil begrenzt. Die Bettlänge beträgt bei diesen Campingbussen meist zwischen 185 cm bis zu 210 cm. Auch hier gilt: Messen Sie persönlich nach und liegen Sie Probe!
Bei einigen wenigen Campingbussen gibt es auch die Variante, dass die Möbelzeile etwa gleich hoch ist wie das Bett, so dass. eine üppige Liegefläche über die gesamte Fahrzeuginnenbreite von ca.155 – 160 cm entsteht (zum Beispiel: Reimo Weekender Plus, Reimo Bike&Surf).
Die Fahrzeuge, die keine seitliche Möbelzeile haben, bieten Schlafmöglichkeit über die ganze Fahrzeugbreite. Dies sind meist 150 cm bis 165 cm Breite. Die Länge hängt auch hier von den Möbeln ab, die vor dem Bett montiert sind. In diesen Campingbussen sind die Betten meist ca. 190 bis 205 cm. In Einzelfällen gibt es auch 210 cm lange Betten. Wenn Sie in Ihrem Campingbus ein besonders langes Bett benötigen, sprechen Sie den Hersteller ausdrücklich darauf an. Meist hat dieser bereits entsprechende Betten gebaut. Er weiß dann schon, bei welchen Campingbus-Modellen die Betten für Ihren Schlafkomfort verlängert werden können.

9.3. Die Größe des Bettes in großen Campingbussen der Fiat Ducato- und Mercedes Sprinter-Klasse
(Peugeot Boxer, Citroen Jumper, Ford Transit lang, VW Crafter, Iveco Daily  etc. sind ähnlich)

Bei diesen Campingbussen gibt es die Möglichkeit, die Betten quer oder längs einzubauen. Meist ist die Bettgröße bei quer eingebauten Betten hier zwischen 135 und 145 cm breit und zwischen 180 cm und 190 cm lang. Bei längs eingebauten Betten gibt es auch Campingbusse mit extrem geräumigen Betten von 140 bis 165 cm  Breite und bis zu 210 cm Länge.
Bei diesen großen Campingbussen können auch häufig zusätzlich bequeme Dachbetten für zwei Personen montiert werden.
In den letzten 15 Jahren haben sich in den Mercedes Sprinter- und in den Fiat Ducato -Campingbussen vor allem die Einrichtungen durchgesetzt, die im Heck über ein festes Bett für zwei Personen verfügen und vorne eine Sitzgruppe, die das Fahrerhaus mit einbezieht. Viele Camper lieben den Komfort, dass stets ein fertiges Bett zur Nutzung zur Verfügung steht.

10. Wünschen Sie eine Toilette im Campingbus?

10.1. Toilette im Minicamper
In den Minicampern ist die Mitnahme einer Chemietoilette  möglich, wenn genug Höhe unter dem Bett im Heck bleibt. Die Nutzung der Toilette ist dann im Heckzelt möglich. Meist ist jedoch aus Platzgründen im kleinen Campingbus die Mitnahme einer Toilette nicht möglich.

10.2. Toilette im Campingbus
In den Campingbussen der VW Bus-Klasse kann die Toilette häufig im Schrank oder in einem separaten Toilettenhocker mitgenommen werden. Dann kann die Toilette bei geschlossenen Gardinen auch im Campingbus selbst genutzt werden. Dies kann bei der Besichtigung fremder Städte oder bei der Übernachtung vor Museen ein entscheidender Vorteil sein, da hier kein Heckzelt aufgebaut werden kann. Es gibt sogar die Möglichkeit, in kleinen Campingbussen mit Aufstelldach einen Toilettenraum einzubauen. Das einzige mir bekannte Beispiel in Deutschland ist der Reimo Multistyle. In Frankreich und England sind diese Grundrisse mit Einzelbetten und Toilette in Heckbereich des Campingbusses sehr beliebt.

10.3. Toilette in großen Campingbussen und Wohnmobil
In großen Campingbussen ist aufgrund der vorhandenen Stehhöhe und des größeren Wohnraumes fast immer ein eigenes Badezimmer mit Toilette eingebaut.  Hier kann auch meist eine bequeme Cassettentoilette montiert werden. Die Toilette ist im Campingbus fest eingebaut. Zum Entleeren wird ein (Roll)tank aus der Toilette entnommen. Am besten, Sie probieren mal auf einer Messe oder bei ihrem Fachhändler, ob Ihnen das angebotene Raumgefühl in der Toilette zusagt.

11. Wie ist Ihr Campingbus isoliert?
Natürlich kann ein Kastenwagen aufgrund der vielen Blechteile und Kältebrücken nicht so gut isoliert werden wie ein großes Wohnmobil. Die Isolierung ist hier immer ein Kompromiss. Trotzdem sollte sie nicht vernachlässigt werden.

11.1. Ist der Fußboden Ihres Campingbusses isoliert?
Bei einigen Herstellern wird aus Gründen der Raumhöhe nur eine Bodenplatte ohne Isolierung verbaut. Dies kann kalte Füße im Winter, Schwitzwasserbildung unter der Bodenplatte und ein unbehagliches Wohnklima im Fußbodenbereich bedeuten. Die ideale Isolierung  sind X-trem Isolator (Schaum aus geschlossenzelligem Polyäthylen) oder trittfeste Hartschaumplatten aus geschlossenzelligem Polyurethanschaum. Der etwas flexible X-trem Isolator passt sich der Form des Fahrzeugbodens meist besser an und ist leichter zu verlegen.

11.2. Sind die Seitenwände ihres Campingbusses ausreichend isoliert?
Zusätzlich sollte das Wandverkleidungsmaterial wie eine Dampfsperre wirken, damit sich hinter der Verkleidung des Campingbusses kein den Rost förderndes Schwitzwasser bildet.
Flexibles, leichtes und atmendes Pappelsperrholz mit einer Dekorbeschichtung als Dampfsperre ist hier gut geeignet.  Auch hier ist  X-trem Isolator wieder eine sehr hochwertige, leichte und einfach zu verarbeitende und wirksame Isolierung. Daneben gibt es noch Polyesterwatte als gut zu verarbeitendes Material. Glaswolle oder Steinwolle muss zum Innenraum hin komplett abgeschlossen sein, damit sie keine Mikropartikel einatmen.

11.3. Zusatzisolation
Mit isolierenden Thermomatten an den Fenstern und einer Isolierung des Fahrerhauses durch einen Thermovorhang (beides als Zubehör erhältlich) lässt sich ein angenehmes Wohnklima im Campingbus erreichen. In Lappland mit seinen extremen Temperaturen im Winter haben sich außenliegende Thermoschutzhauben für das Fahrerhaus gut bewährt (X-trem Jacket).

11.4.  Zusatz-Isolation Aufstelldach
Auch für die textilen Seitenwände des Aufstelldaches gibt Isolations-Schutzhüllen, die die Isolierung bei Schlechtwetter oder bei einem Wochenende im Winter entscheidend verbessern.

12. Zum Wasservorrat ihres Campingbusses
Ist der Wasservorrat hinreichend frostgeschüttzt untergebracht oder fahren sie nie im Winter in Campingurlaub? Ein Rolltank oder tragbare Tanks ermöglichen auch das Auffüllen der Wasservorräte, wenn man länger mit dem Campingbus am gleichen Ort stehen bleibt.
In der Regel lässt sich Wasser problemlos beschaffen, wenn man im Umfeld Mitteleuropa mit dem Campingbus unterwegs ist. Hier geht es mehr um den Komfort beim Auffüllen des Frischwassers und die Möglichkeit der bequemen Tankreinigung.

13. Wie groß sollte die Batteriekapazität Ihres Campingbusses sein?
Die Batteriekapazität ist fast immer der wichtigste Engpaßfaktor aller Campingbusse und Wohnmobile. Wenn Sie in einer traumhaft schönen, einsamen Bucht einen tollen Stellplatz gefunden haben, so hat dieser meist keinen Stromanschluss in der Nähe. Wenn Sie bei der Fahrt viel Strom verbraucht haben, dann wurde auch die Wohnraumbatterie nicht richtig voll geladen. Die Ladung der Wohnraumbatterie kann man durch eine bessere elektronische Steuerung optimieren (Booster oder Power Service). Für einen längeren Aufenthalt als drei Tage benötigt Ihr Campingbus jedoch zusätzlich eine Solarzelle, eine Drittbatterie, eine Brennstoffzelle oder einen Gasgenerator. Lassen sie sich bei Gebrauchtfahrzeugen vom Vorbesitzer sagen, wie lange er unabhängig von externen Stromquellen an einem Ort bleiben konnte.

14. Fachberatung und Gutachten
Lassen sie gebrauchte Campingbusse von einem Fachhändler ihres Vertrauens oder vom ADAC begutachten!
Das Geld dafür kann eine gute Investition sein. Viele Fachhändler beraten Ihre Stammkunden sogar kostenlos.

15. Welches ist das geeignete Dach für ihren Campingbus?
Bei der Fahrzeugklasse des VW Bus stehen Aufstelldach, Hubdach oder Hochdach  zur Wahl.

15.1. Hubdach
Das Hubdach ist die preiswerteste Lösung. Es bietet ein einem begrenzten Bereich des Fahrzeuges Stehhöhe, so dass Sie sich beim Kochen oder beim Umziehen aufrichten können. Die Dachschale von ca 1,5 qm wird mit einer Mechanik parallel um etwa 50 cm angehoben, der Spalt ringsum ist mit einer Plane aus Zeltstoff verschlossen.

15.2. Aufstelldach
Das Aufstelldach ist am meisten verbreitet. Es erstreckt sich über die gesamte Fahrzeuglänge und bietet in der Regel zusätzlich zur Stehhöhe auch noch die Möglichkeit, ein schmales Doppelbett im Dach unterzubringen. Beim Urlaub in südliche Regionen ist die hervorragende Lüftung ein großer Pluspunkt.
Durch flache Bauweise wird die Alltagstauglichkeit des Fahrzeuges sichergestellt.

15.3. Hochdach
Das Hochdach läßt sich leichter isolieren als das Aufstelldach. Es ist also besonders für Schlechtwettergegenden vorteilhaft und bietet häufig noch zusätzlichen Stauraum.

16. Welche Heizung ist für Ihren Campingbus die richtige?

16.1. Gasgebläseheizung
Vorteile: Betrieb durch Gasanlage für Kocher usw., hoher Wirkungsgrad, niedriger Geräusch- und Abgaspegel, niedrige Betriebskosten. Empfohlen bei Campingbussen für „Vollcamper-Nutzung“.

16.2. Fahrzeugseitige Standheizung
Kraftstoffbetriebene (Diesel-) Standheizung. Empfohlen für Freizeitfahrzeuge, die nicht über eine Gasanlage verfügen, für gelegentliches Übernachten.

16.3. Elektroheizkörper
Sind nur geeignet, wenn ein fester Stromanschluss zur Verfügung steht.

16.4. Gassorte
Zum Betrieb einer Heizung ist Propangas (graue Flaschen) am besten geeignet , da bei Minustemperaturen einsetzbar.
Butangas (Campingaz, blaue Flaschen) ist nur bei Temperaturen über 0°C einsetzbar, daher nicht für den Betrieb von Heizungen, sondern nur zum Betreiben von Kocher und Kühlschrank geeignet.

17. Zulassungs- und steuerliche Belange
In der Regel werden Campingbusse als sogenanntes Sonder-Kfz Wohnmobil zugelassen. Die Besteuerung wird nach den Schadstoffklassen und dem zulässigen Gesamtgewicht berechnet. Für die Steuer ist noch zu beachten, dass das Finanzamt einen Campingbus eventuell als PKW einstuft, obwohl er als Sonder-Kfz Wohnmobil zugelassen ist. Das Finanzamt legt dabei etwas andere Kriterien als Mindestanforderungen an, vor allem die Forderung einer minimalen Stehhöhe von 1,7m an Kochgelegenheit und Spüle wird hier gestellt.

18. Die richtige Wahl eines Basisfahrzeuges für den Selbst-Ausbau
Falls Sie selbst ein Basisfahrzeug für den Ausbau zum Campingbus erwerben möchten, besprechen Sie vorher mit Ihrem Ausbauer, wie die Ausstattung des Basisfahrzeugs idealerweise aussehen sollte. So können Sie sich viel unnötige Kosten und Ärger ersparen.

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2 Kommentare zu Campingbus kaufen – 18 Tipps zur Wahl des richtigen Wohnmobils

  1. Marius sagt:

    Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag, ich habe ihn in Erinnerung an unseren letzten Ausflug gelesen und finde es immer wieder spannend, wie umfangreich dieses Thema doch ist. In diesem Jahr geht´s nach Sardinien mit dem Wohnwagen, wir sind gespannt!
    Beste Grüße
    Marius

  2. Andree Klatt sagt:

    Wirklich ein super Bericht über Kastenwagen und Campingbusse, Danke an Reimo! In den letzten Jahren sind die Zulassungszahlen für genau diese Sparte ja förmlich nach oben geschossen. Der Grund ist natürlich die Alltagstauglichkeit wenn man bedenkt das die meisten Wohnmobile die meiste Zeit im Jahr nur rumstehen. Der Campingbus ist der ideale Zweitwagen.

    Beste Grüße
    Andree

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